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Vernetzte Sprachenwelt

  ©Christoph Worsch
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Bundesfachkonferenz Sprachen des Deutschen Volkshochschulverbandes (DVV) im Volkshaus Jena zu Gast.

Wer in dieser Woche an der Bundesfachkonferenz Sprachen im Volkshaus Jena teilnahm, konnte u. a. von Frau Prof. Dr. Michaela Sambanis von der Freien Universität Berlin in ihrem Vortrag „Warum ist Sprachenlernen (heute noch) wichtig?“ folgende interessante Aspekte über das Sprachenlernen erfahren: Neuere Erkenntnisse aus der Hirnforschung belegen: Sprachenlernen hält die grauen Zellen auf Trab und ist gesund! So bauen Menschen, die mehrere Sprachen beherrschen, stabilere Myelinstrukturen in zahlreichen Hirnarealen auf. Es ist sogar erwiesen, dass Sprachenlernen vor Demenz schützt und im Erkrankungsfall den symptomatischen Beginn um 4,5 bis 6 Jahre hinauszögern kann. Die „gesundmachenden“ Effekte kommen vor allem dann zum Tragen, wenn man mehrere Sprachen gut beherrscht. Besonders wichtig: Ob das Fremdsprachenlernen gut gelingt, hängt vor allem von der Qualität des Unterrichts und den Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Lernenden ab.

Solche und unzählige andere Informationen teilten und diskutierten 450 Teilnehmende an der Bundesfachkonferenz Sprachen, der übrigens bisher größten Sprachenkonferenz der Volkshochschul-Historie. Sprachen-Expert:innen aus den Volkshochschulen reisten aus ganz Deutschland an, um sich an zwei Tagen intensiv mit den neuesten Trends und Herausforderungen des Sprachenlernens zu beschäftigen. Minister Holter, kurzfristig verhindert, ließ ein Grußwort überbringen. Oberbürgermeister Thomas Nitzsche würdigte die Leistungen der Volkshochschulen, nicht zuletzt im Bereich Integration und hieß in seiner Stadt herzlich willkommen. Gundula Frieling, die stellvertretende Verbandsdirektorin des DVV begrüßte und dankte neben vielen Informationen des Bundesverbandes der Stadt Jena für die Möglichkeit und Unterstützung. Die Leiterin der vhs Jena, Angela Anding, und die Direktorin des Thüringer vhs-Verbandes, Sylvia Kränke, begrüßten dialogisch und gingen auf die Landes- und Regionalspezifik der vhs-Arbeit in Thüringen und Jena ein. Charmant und spritzig moderiert wurde die Tagung von Karl Damke.

Alle Räume des Volkshauses waren ausgebucht. Es fanden Vorträge, Workshops, eine Bildungsmesse mit Verlagen und Anbietern für Prüfungen und diverse Arbeitsmaterialien für den Sprachenunterricht statt. Podiumsdiskussionen, u. a. zur „Zukunft des Gesamtprogramms Sprache“ mit maßgeblichen Vertreter:innen des BAMF, des BMI, des DVV und ausgewählten Volkshochschulen rundeten das kompakte und straffe Programm ab. Die Konferenz stand unter dem Motto „Vernetzte Sprachenwelt“, denn Digitalisierung, Vernetzung und Kooperation spielen gerade im Bildungsbereich eine immer größere Rolle. In zahlreichen Workshops und Foren arbeiteten und diskutierten die Teilnehmenden angeregt u.a. zu Kooperationen in der grenzübergreifenden Erwachsenenbildung, Nachhaltigkeit und Digitalisierungstrends wie hybriden Lehr- und Lernszenarien, Virtual Reality und Künstlicher Intelligenz. Dabei standen Erfahrungsberichte aus der Praxis ebenso auf dem Plan wie Erkenntnisse über die neuesten Entwicklungen bei Lehrmethoden und -tools.

Organisiert vom Deutschen Volkshochschul-Verband e.V. (DVV) mit seinem Bundesarbeitskreis Sprachen und Integration, dem Thüringer Volkshochschulverband e.V. und der vhs Jena bot die zweitägige Veranstaltung im weitläufigen und sehr professionell organisierten Volkshaus Jena viel konstruktiven Raum für Information und Austausch zur Zukunft des (Fremd-)sprachenlernens und des Gesamtprogramms Sprache (Integrations- und Berufssprachkurse). Dabei wurde seitens des DVV noch einmal betont, dass Volkshochschulen als Bildungseinrichtungen, aber auch als soziale Akteure eine entscheidende Rolle nicht nur in der sprachlichen Integration, sondern auch bei der allgemeinen kulturellen und politischen Verständigung spielen. Damit Volkshochschulen ihre Aufgabe weiterhin umsetzen können, benötige es einen starken politischen Willen mit dem Ziel, das Gesamtprogramm einer nötigen Reform zu unterziehen, Bürokratie abzubauen, Flexibilität zu fördern und den Ausbau der digitalen Infrastruktur zu verbessern.

Die Rückmeldungen zu Ort, Thema und Programm sowie zur gesamten Organisation  waren durchgängig sehr positiv. Viele meinten, dass sie sich auf eine Wiederholung in Jena freuen würden, zumal ihnen auch das interessante Vorabendprogramm mit diversen Führungen durch die Stadt ein Wiederkommen sehr schmackhaft gemacht habe.

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